Polarlicht am 07.09.2002

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Schon vor dem Eintreffen der Schockfront sorgte dieses Ereignis fuer Spannung. Obwohl Firlamentabloesugen sehr selten bei uns groessere Polarlichter erzeugen, versprachen die Werte der Sattelitenmessungen diesmal doch etwas anderes.
Ich hoffte instaendig das die Werte Stabil blieben und wir endlich wieder mal ein ordentliches Event miterleben duerfen

Die Ankunftszeit der Schockfront war mit 16.15 UTC absolut ideal. Es blieb aber noch genuegend Zeit einige Freunde vor das bevorstehenden Event zu warnen. Mit der Hoffnung, dass man den Werte trauen koennte, fuhr ich bereits um 20.00 Uhr zu meinen Polarlichtstammplatz. Diesmal war auch das benachbarte Feld abgeerntet, so das fuer mich noch bessere Bedingungen als sonst herrschten. Allerdings war die Daemmerungszeit eine harte Bewaehrungsprobe, da die Mueckenarmee keinerlei erbarmen mit Polarlichtverseuchten Individuen hat. Trotz Mueckenschutz waren deren Attacken so stark, das ich erst mal im Auto Schutz suchen musste.

Um 20.30 Uhr wagte ich meinen zweiten Versuch und diesmal war es dann schon angenehmer. Die Angriffe liessen merklich nach und wenig spaeter waren sie dann kaum noch spuerbar. Nun gab es schon die erste Sichtungsmeldung via SMS. Persoenlich konnte ich aber noch nichts erkennen. Um ca. 20.40 Uhr bemerkte ich in NO Richtung eine ganz leicht roetliche Lichterscheinung die aber genau mit einer Lichtglocke eines benachbarten Ort zusammentraf. Da ich mir sehr unsicher war, machte ich mehrere Probebilder, sowohl chemisch als auch digital. Auf den Display der Digiknipse war aber auch nichts eindeutiges zu erkennen, nur die Farbe tendierte etwas mehr ins roetliche.
Am Computer war dann aber doch eine leichte Polarlichterscheinung zu bemerken. Da ich dieses aber zum Zeitpunkt noch nicht wusste kamen mir nun doch langsam Zweifel auf, ob es ok war die Polarlichtwerbetrommel derart zu ruehren. Der Himmel in Poldelzig war diesmal zwar klar aber in der Atmosphaere war doch recht viel Wasser, so das die vorhandenen Lichtglocken sehr markant waren und Sterne nur bis zu 5. mag zu erkennen waren.
Um 21.35 Uhr kam dann aber Bewegung ins Spiel. Oberhalb der Lichtglocke entwickelte sich ein Beamer, der definitiv Polarlicht war. Wenige Sekunden Spaeter bildeten sich mehrere Strahlen am NNO-Himmel aus, die bis 30 Grad reichten. Die Aktivitaet verlagerte sich dann immer mehr nach Norden. Ein recht breiter Strahl reichte bis zu Polaris. Das Ende dieser Welle bildete eine diffuse Wolke im Kasten von UMA. Die Leuchtkraft dieser Erscheinung war nicht sehr hoch aber doch deutlich wahrnehmbar.

Nun war es hoechste Zeit meinen Sternenkumpel Reinhart zu Informieren, der dann wenig Spaeter dazu stiess. Leider blieben nach dieser Welle die Aktivitaeten sehr gering, so das nur einige Bilder ins blaue geschossen wurden. Reinhart bemerkte ab und zu eine Art Wellenbewegung, die ich allerdings nicht bemerkte. Da ich am anderen Morgen, frueh raus musste beendete ich um 23.00 Uhr meine Exkursion und auch Reinhart fuhr wieder zurueck.

Zu Hause angekommen schoss ich noch einige Bilder vom Fenster aus Richtung Norden, da uebers Netz eine weitere Sichtung gemeldet wurde. Eine leichte Aufhellung im UMA koennte schon Polarlicht gewesen sein. Da muss ich allerdings das Bildmaterial abwarte.

Endlich zur Ruhe gekommen und knapp vorm einschlafen troetete um 00.30 Uhr das Handy erneut. Trotz meiner Muedigkeit begab ich mich noch einmal zum Fenster und erspaehte einige deutliche Aufhellungen im UMA. Noch einmal wurden mehrere Bilder geschossen. Danach konnte ich dann gut schlafen und kam um 04.45Uhr auch gut raus.

Mein erste Blick war natuerlich aus dem Fenster. Der gesamte Nordhorizont war markant aufgehellt. IMO war das aber schon die Morgendaemmerung.
Farben konnte ich diesmal fast keine wahrnehmen.

Alle Mitstreiter, die ich informiert hatte und die von anderen Plaetzen beobachteten, konnten leider keine Sichtungen melden.

Auch wenn dieses Ereignis meinen Erwartungen nicht ganz entsprach, war es wieder ein schoenes spannendes Erlebnis und ich bin Gluecklich in disem Jahr bereits mein drittes und insgesamt mein 10 Polarlichtereignis miterlebt zu haben.