Geminiden 2002

Geminiden 2002
Meteor2

Nach der Leonidenpleite hofften ich wie jedes Jahr auf die Geminiden. In den beiden Vorjahren war stets auf diese Sternschnuppen verlass und auch diesmal war ich sehr Optimistisch. Da uns seit Tagen ein skandinavisches Kaeltehoch mit klaren Himmel und Temperaturen jenseits von minus 10 Grad C in Griff hielt, konnte da fast nichts Schief gehen. Aber es war Freitag der 13 te und dieser wurde seinem Images gerecht.

Bis wenige Tage vor dem Ereignis war fuer diesen Tag und das nachfolgende Wochenende frei geplant aber eine kurzfristige Dienstplanaenderung bescherte mir am 13. eine zusaetzliche Fruehschicht. OK, dachte ich, macht nichts, ruhst du Dich eben nach der Fruehschicht aus und bist dann fuer den Abend fit. Aber ersten kommt es anders und zweiten als man denkt. Als ich bei strahlenden Sonnenschein vom Dienst kam, war die Welt noch in Ordnung. Am Himmel zeigten sich einige leichte Zirruswolken die sich immer intensiver um die Sonne tummelten. Eine dreiviertel Stunde spaeter war dann der komplette Himmel zugezogen. Kein einziger Wetterbericht hatte diese aufziehende Wetteraenderung fuer den Nordosten im Programm und ich war echt ratlos.

Das Studium der Satellitenbilder zeigte eine ca.300 km breite Wolkenfront die langsam von von Suedosten nach Nordwesten zog. Proportional zur Bewoelkungverdichtung fiel meine Stimmung und gegen Abend war sie schon ganz tief im Keller. Beim Kachelmann- und Tagesschauwetter wurde diese Bewoelkung erstmalig erwaehnt und die angezeigte Zugrichtung der Wolken liess wieder etwas Hoffnung aufkommen. Waehre diese bloede Fruehschicht nicht dazwischen gekommen waehren wir (meine Frau und ich) Richtung Magdeburg aufgebrochen aber dazu konnte ich mich dann nicht ueberwinden. Ich hatte schon mit den Geminiden abgeschlossen als ich mir noch einmal den deprimierenden Anblick des versuppten Himmel zumuten wollte. Zu meiner freudigen Ueberraschung strahlte mich Sirius am Suedlichen Himmel an.

Meine Muedigkeit war wie weggeblasen und in kuerzester Zeit waren wir zum Aufbruch bereit. Am Auto angekommen sahen wir das der Himmel Richtung Sueden besser wie der Nordhimmel aussah und so entschieden wir uns einen schon lange nicht mehr genutzten Beobachtungsplatz am suedlichen Stadtrand aufzusuchen. Bei minus 12 GradC machten wir uns erst mal schnell Winterfest und kurz nach 00.00 Uhr konnten wir dann endlich auf Schnuppenjagd gehen.

Anfaenglich war der Himmel noch echt raeudig. Es war groesstenteils diesig und  Sterne waren nur bis zur vierten Klasse sichtbar. Das Streulicht, des 10 Grad ueber den Horizont stehenden Mondes, hellte den Himmel noch weiter auf. Aber bis zu seinem Untergang war es nicht mehr weit und als er sich der horizontnahen Dunstschicht naeherte, schwaechte sich seine Helligkeit rapide ab. Da der Himmel im Suedwesten am schoensten war, beobachteten wir auch vorwiegend in diese Richtung. Wir genossen das majestaetische Anblick des Orion, welcher ab und zu von einen durchziehenden Meteor geschmueckt wurde. Meteore jenseits der Venushelligkeit konnten wir zwar nicht beobachten aber einige Helle Exemplare entlockten uns doch des oefteren ein *OOHH* und *AAHH*. Immerhin konnten wir in dieser einen Stunde 30 Sternschnuppen beobachten, wobei fast die Haelfte davon am Orion vorbeirauschte.

Obwohl der Himmel immer besser wurde und ein leichter eiskalter Wind den Dunst und Nebel wegpustete, brachen wir unsere Beobachtung um 01.30 ab. Der gesammte 13te forderte seinen Tribut. Leider kann ich zum Schluss nicht mit einen Highlight aufwarten und auch zu Hause angekommen, gab es keine Megabolide. Alles in allen war es aber eine sehr schoene Sternschnuppennacht und wie bereits die Jahr zuvor war auch diesmal wieder auf die Geminiden Verlass.