Leoniden 2000

Hallo Leute.

Da am Morgen des Leonidenmaximums Murphy wieder voll zugeschlagen hatte, war eigentlich dieser Tag fuer mich gelaufen.Tagsueber war es dann noch recht druebe und ich nutzte die Zeit etwas an meiner Hausseite zu basteln.

Gegen 19.30h schaute meine Frau dann mal nach draussen und kam ganz erstaunt wieder rein. Ihre ersten Worte: Wow, schau Dir nur mal den Himmel an. Ich, wie von einer Tarantel gestochen zum Fenster und ein Glasklarer Himmel, keine Wolke weit und breit. Ein kurzer Blick zur Frau und schon war er wech :-). Das Auto hatte ich schon am Vortag beladen und so konnte ich ohne Zeitverzug zu meinen Beobachtungsplatz rausfahren.

Nach dem ich mein Tal aufgebaut hatte setzte ich mich erst einmal in Ruhe hin und wanderte etwas den Himmel entlang. Auch wenn ich das Maximum der Leoniden nicht sehen konnte, so entschaedigte mich diese erste halbe Stunde schon etwas. In dieser Zeit konnte ich immerhin 6 Leoniden und drei andere Sternschnuppen sehen. Die Leoniden waren alle recht hell und schnell. Markant war auch, dass ich alle sechs in der Region um Pegasus (Ost-Westrichtung)sehen konnte. Das war nun also mein Minimaximum :-)

Ab 21.00 h konnte ich dann keine mehr entdecken aber ich hatte ja noch einen besonders schoenen Nachthimmel. Durchsicht ca.5,6-5,8 mag. M31 ist mit blossen Auge sehr deutlich zu erkennen. Das Seeing bekommt ne glatte 2. Da ich ja ohne jede Vorbereitung aufgebrochen bin, faellt die Entscheidung des ersten Objektes immer recht schwer. Ich entschied mich als erstes einen Blick auf M81/82 zu werfen. Besonders schoen war M82 bei 80x, man konnte sehr schoen dunkle Unterbrechungen in dieser Galaxie erkennen. M81 zeigte einen hellen Kern mit Halo.

Nun war Orion auch schon etwas hoeher gekommen und mein naechstes Objekt war natuerlich M42, ueber den muss man nichts mehr schreiben, er ist einfach ueberwaeltigend schoen. Ich versuchte diesmal vielleicht mehr als nur vier Sterne im Trapez zu finden. Es blieben vier aber diese wunderschoen aufgeloest. Da ich schon mal im Orion war, nutzte ich die Chance wiedereinmal meinen UHC-Filter zu nutzen. Im Orionnebel konnte ich nun noch mehr Details sehen, Strukturen kamen noch etwas besser zur Geltung. Nun richtete ich das Teleskop auf den Guertelstern Zeta Ori. Mit Filter konnte ich rings um den Stern eine Nebelerscheinung erkennen. Ich hielt es anfaenglich fuer eine Reflektion des Sterns, allerdings waere die Reflektion schon etwas heftig gewesen. Eine Kontrolle an den anderen Guertelsterne ergab, dass es sich nicht um eine Reflektion handeln konnte, da diese bei den anderen nicht zu erkennen war und damit war dieses Objekt definitiv IC 434. Die suedliche Ausdehnung mit Pferdekopfnebel war nicht zu erkennen. Etwas noerdlich von Zeta ori konnte ich noch einen Weiteren Nebel erkennen (M78). Nun versuchte ich ohne Kartenmaterial, ohne die Bibel und ohne Vorbereitung noch zwei PN zu finden. Eine recht komplizierte Sache wie sich im Nachgang herausstellte.

Die Zwillinge waren nun auch schon in guter Beobachtungshoehe und ich wollte nun endlich auch einmal den Eskimonebel finden. Ich wusste nur das er suedoestlich von Delta Gemini zu finden ist. Also den Telrad auf die vermutete Stelle raufgehalten einen Blick durch den anderen Sucher zeigte eine kleine Sternenkonstellation die etwas an die n. Krone erinnerte. Hier in der Gegend musste er nun ungefaehr sein. Ein Blick durch das 25mm Ploessl ergab nichts. Nun fuhr ich die Gegend systematisch ab. Erst oestlich, nichts. Westlich und noerdlich konnte ich ausschliessen. Also noch ein Tick suedlicher, nachgeschaut und wieder nichts :-( . Nun noch etwas Richtung Sueden und Bingo, da war er nun ein nebliges Objekt etwas kleiner wie M57 und bei 190x konnte ich im inneren schemenhaft mehrere helle Regionen erahnen. Umrandet war das ganze von einer runden Halo. Dieses Objekt macht wie viele andere auch Lust auf etwas mehr oeffnung und ich denke das da in naechster Zeit noch etwas passieren wird .:-)

Das zweite Objekt meiner Begierde befindet sich im Drachen, der Cats-Eye-Nebel. Also Schwenk nach Nordwesten, Suche nach den Kasten des kleinen Wagen und oestlich davon ist erst mal der Drache. Hier suchte ich noerdlich vom Zeta Draco nach zwei schwaecheren Sternen, den 4,8 mag schwachen Omega Draco und den 5,08 mag Stern 27 Draco. Diese waren mit blossen Auge gut zu erkennen. Nun noch etwas oestlich den 5,0 mag Stern 36 Draco und den 4,8mag Stern 42 Draco finden. Auch diese sind schnell gefunden. Zwischen diesen beiden Sternenpaaren sollte der Katzenaugennebel zu finden sein. In dieser Region sind viele schwaechere Sterne im Okular erkennbar. Leider macht von diesen Sternen keiner den Eindruck neblig zu sein. Alle Glasklar und Nadelfoermig. Hier sollte er aber sein. Nachdem ich die Gegend in alle Richtungen abgefahren bin fiel mir etwas suedlich meiner Ausgangsposition ein Stern auf, den ich einfach nicht Scharf stellen konnte. Selbst bei hoher Vergroesserung sah dieses Objekt wie ein Stern aus der einfach nicht zu Fokussieren war.Strukturen, Farbe oder dergleichen waren nicht zu erkennen. Ich denke, dass ich ihn gefunden habe, werde diese Beobachtung aber noch einmal wiederholen um diese Beobachtung zu bestaetigen. Die Planeten standen nun hoch am Himmel und der Mond wollte auch langsam aufgehen.

Langsam zog der Nebel ueber die Oderwiesen und ich beschloss noch ein Paar Blicke auf die Planeten zu werfen. Saturn war der erste, um mir nicht gleich die Augen am hellen Jupiter zu verblitzen. Immer wieder ein faszinierender Anblick, dieser Planet. Weit geoeffneter Ring mit einer sauberen C-Teilung und einen Wolkenband auf der Oberflaeche des Planeten, einfach schoen. Es ist nun 00.15h, den Grauflilter ans Okular gesteckt und kurzer Schwenk Richtung Jupiter und einfach, "Wow". Sehr schoen waren ausser den Hauptbaendern noch weitere schwaechere Baender erkennbar. Am oestlichen unteren Rand vom Jupiter war der Mond Ganymed zu sehen und Nadelscharf warf er seinen Schatten auf die Jupiteroberflaeche. Ein wunderbares Schauspiel, Jupiter mit ner Warze und ner Sommersprosse, einfach toll. Leider verhinderte aufkommender Wind dieses im Bild festzuhalten und gerne wuerde ich diesen Beobachtungsbericht mit einer Bolidensichtung abschliessen ;-). Aber es war auch so eine erfolgreiche und schoene Nacht

klaren Himmel

wuenscht Euch Uwe



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	Hallo Leute. Da am Morgen des Leonidenmaximums Murphy wieder voll zugeschlagen hatte, war eigentlich dieser Tag fuer mich gelaufen.Tagsueber war es dann noch recht druebe und ich nutzte die Zeit etwas an meiner Hausseite zu basteln. Gegen 19.30h schaute meine Frau dann mal nach draussen und kam ganz erstaunt wieder rein. Ihre ersten Worte: Wow, schau Dir nur mal den Himmel an. Ich, wie von einer Tarantel gestochen zum Fenster und ein Glasklarer Himmel, keine Wolke weit und breit. Ein kurzer Blick zur Frau und schon war er wech :-). Das Auto hatte ich schon am Vortag beladen und so konnte ich ohne Zeitverzug zu meinen Beobachtungsplatz rausfahren. Nach dem ich mein Tal aufgebaut hatte setzte ich mich erst einmal in Ruhe hin und wanderte etwas den Himmel entlang. Auch wenn ich das Maximum der Leoniden nicht sehen konnte, so entschaedigte mich diese erste halbe Stunde schon etwas. In dieser Zeit konnte ich immerhin 6 Leoniden und drei andere Sternschnuppen sehen. Die Leoniden waren alle recht hell und schnell. Markant war auch, dass ich alle sechs in der Region um Pegasus (Ost-Westrichtung)sehen konnte. Das war nun also mein Minimaximum :-) Ab 21.00 h konnte ich dann keine mehr entdecken aber ich hatte ja noch einen besonders schoenen Nachthimmel. Durchsicht ca.5,6-5,8 mag. M31 ist mit blossen Auge sehr deutlich zu erkennen. Das Seeing bekommt ne glatte 2. Da ich ja ohne jede Vorbereitung aufgebrochen bin, faellt die Entscheidung des ersten Objektes immer recht schwer. Ich entschied mich als erstes einen Blick auf M81/82 zu werfen. Besonders schoen war M82 bei 80x, man konnte sehr schoen dunkle Unterbrechungen in dieser Galaxie erkennen. M81 zeigte einen hellen Kern mit Halo. Nun war Orion auch schon etwas hoeher gekommen und mein naechstes Objekt war natuerlich M42, ueber den muss man nichts mehr schreiben, er ist einfach ueberwaeltigend schoen. Ich versuchte diesmal vielleicht mehr als nur vier Sterne im Trapez zu finden. Es blieben vier aber diese wunderschoen aufgeloest. Da ich schon mal im Orion war, nutzte ich die Chance wiedereinmal meinen UHC-Filter zu nutzen. Im Orionnebel konnte ich nun noch mehr Details sehen, Strukturen kamen noch etwas besser zur Geltung. Nun richtete ich das Teleskop auf den Guertelstern Zeta Ori. Mit Filter konnte ich rings um den Stern eine Nebelerscheinung erkennen. Ich hielt es anfaenglich fuer eine Reflektion des Sterns, allerdings waere die Reflektion schon etwas heftig gewesen. Eine Kontrolle an den anderen Guertelsterne ergab, dass es sich nicht um eine Reflektion handeln konnte, da diese bei den anderen nicht zu erkennen war und damit war dieses Objekt definitiv IC 434. Die suedliche Ausdehnung mit Pferdekopfnebel war nicht zu erkennen. Etwas noerdlich von Zeta ori konnte ich noch einen Weiteren Nebel erkennen (M78). Nun versuchte ich ohne Kartenmaterial, ohne die Bibel und ohne Vorbereitung noch zwei PN zu finden. Eine recht komplizierte Sache wie sich im Nachgang herausstellte. Die Zwillinge waren nun auch schon in guter Beobachtungshoehe und ich wollte nun endlich auch einmal den Eskimonebel finden. Ich wusste nur das er suedoestlich von Delta Gemini zu finden ist. Also den Telrad auf die vermutete Stelle raufgehalten einen Blick durch den anderen Sucher zeigte eine kleine Sternenkonstellation die etwas an die n. Krone erinnerte. Hier in der Gegend musste er nun ungefaehr sein. Ein Blick durch das 25mm Ploessl ergab nichts. Nun fuhr ich die Gegend systematisch ab. Erst oestlich, nichts. Westlich und noerdlich konnte ich ausschliessen. Also noch ein Tick suedlicher, nachgeschaut und wieder nichts :-( . Nun noch etwas Richtung Sueden und Bingo, da war er nun ein nebliges Objekt etwas kleiner wie M57 und bei 190x konnte ich im inneren schemenhaft mehrere helle Regionen erahnen. Umrandet war das ganze von einer runden Halo. Dieses Objekt macht wie viele andere auch Lust auf etwas mehr oeffnung und ich denke das da in naechster Zeit noch etwas passieren wird .:-) Das zweite Objekt meiner Begierde befindet sich im Drachen, der Cats-Eye-Nebel. Also Schwenk nach Nordwesten, Suche nach den Kasten des kleinen Wagen und oestlich davon ist erst mal der Drache. Hier suchte ich noerdlich vom Zeta Draco nach zwei schwaecheren Sternen, den 4,8 mag schwachen Omega Draco und den 5,08 mag Stern 27 Draco. Diese waren mit blossen Auge gut zu erkennen. Nun noch etwas oestlich den 5,0 mag Stern 36 Draco und den 4,8mag Stern 42 Draco finden. Auch diese sind schnell gefunden. Zwischen diesen beiden Sternenpaaren sollte der Katzenaugennebel zu finden sein. In dieser Region sind viele schwaechere Sterne im Okular erkennbar. Leider macht von diesen Sternen keiner den Eindruck neblig zu sein. Alle Glasklar und Nadelfoermig. Hier sollte er aber sein. Nachdem ich die Gegend in alle Richtungen abgefahren bin fiel mir etwas suedlich meiner Ausgangsposition ein Stern auf, den ich einfach nicht Scharf stellen konnte. Selbst bei hoher Vergroesserung sah dieses Objekt wie ein Stern aus der einfach nicht zu Fokussieren war.Strukturen, Farbe oder dergleichen waren nicht zu erkennen. Ich denke, dass ich ihn gefunden habe, werde diese Beobachtung aber noch einmal wiederholen um diese Beobachtung zu bestaetigen. Die Planeten standen nun hoch am Himmel und der Mond wollte auch langsam aufgehen. Langsam zog der Nebel ueber die Oderwiesen und ich beschloss noch ein Paar Blicke auf die Planeten zu werfen. Saturn war der erste, um mir nicht gleich die Augen am hellen Jupiter zu verblitzen. Immer wieder ein faszinierender Anblick, dieser Planet. Weit geoeffneter Ring mit einer sauberen C-Teilung und einen Wolkenband auf der Oberflaeche des Planeten, einfach schoen. Es ist nun 00.15h, den Grauflilter ans Okular gesteckt und kurzer Schwenk Richtung Jupiter und einfach, "Wow". Sehr schoen waren ausser den Hauptbaendern noch weitere schwaechere Baender erkennbar. Am oestlichen unteren Rand vom Jupiter war der Mond Ganymed zu sehen und Nadelscharf warf er seinen Schatten auf die Jupiteroberflaeche. Ein wunderbares Schauspiel, Jupiter mit ner Warze und ner Sommersprosse, einfach toll. Leider verhinderte aufkommender Wind dieses im Bild festzuhalten und gerne wuerde ich diesen Beobachtungsbericht mit einer Bolidensichtung abschliessen ;-). Aber es war auch so eine erfolgreiche und schoene Nacht klaren Himmel wuenscht Euch Uwe